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Am 4. Mai 1991 wurde der Landesfremdenverkehrsverband Sachsen auf der Bastei gegründet. Viele der Gäste waren zum ersten Mal hier, und bewusst wurde dieser Ort ausgewählt. Wir wollten den Gästen ein Stück unserer landschaftlichen Vielfalt und Schönheit zeigen, aber wir haben auch auf die Probleme und die hohe Sensibilität dieser Region hingewiesen. In den kommenden Wochen werden fremdenverkehrspolitische Grundsätze für den Freistaat Sachsen erarbeitet. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Fremdenverkehrsverbänden. Diese haben, zusammen mit Fremdenverkehrsvereinen der Kommunen, eine große Bedeutung für die Entwicklung in den einzelnen Orten. Hier kann jeder Bürger seine Ideen und Gedanken vor Ort einbringen. Über den Verein ist dann die Mitbestimmung in kommunalen Fragen gegeben.
Durch die kommunale Selbstverwaltung der Städte und Gemeinden wird dort und in den Landkreisen in vielfältiger Weise über die Entwicklung des Landkreises entschieden. Die bestehenden Bundes- und Landesgesetze sind dabei die Rahmenbedingungen und auch die fremdenverkehrspolitischen Grundsätze lassen der kommunalen Selbstverwaltung weitestgehenden Spielraum. Für die Sächsische Schweiz wird durch mehrere Ministerien unter Federführung des Landwirtschaftsministeriums derzeit eine Regionalkonzeption erstellt. Im Bereich Fremdenverkehr sind wir davon ausgegangen "Bestehendes zu erhalten" bzw. für den Tourismus nutzbar zu machen. Auch bei den eingehenden Förderanträgen, die in meinem Referat fachlich begutachtet werden, wird davon ausgegangen, dass mittelständische Unternehmen bevorzugt werden, und dass die Bauten landschaftsbezogen sein sollten. Natürlich liegen uns im Wirtschaftsministerium nur Projekte vor, für die Fördermittel beantragt wurden, bei die anderen Projekte entscheiden die Landkreise und Kommunen in eigener Verantwortung. Ein Einspruch seitens der Staatsregierung ist jedoch nur bei der Verletzung von Gesetzen möglich.
Für die Entwicklung des Tourismus in der Sächsischen Schweiz gibt es noch ein breites Betätigungsfeld. Ich denke an die Berggaststätten, aber auch an verschiedene Ausflugsgaststätten und an kleine Pensionen. Der Urlaub auf dem Bauernhof wird gerade in der Sächsischen Schweiz eine große Rolle spielen. Hier haben Initiativen und Aktivitäten ein breites Betätigungsfeld.
In Bayern habe ich eine Diskussionsrunde unter dem Motto "Tagestourismus - Fluch oder Segen" miterlebt, und diese Diskussion hat mir recht deutlich die vielfältigsten Probleme vor Augen geführt Damit Tourismus nicht zum Fluch wird, sondern zum Segen, gilt es, die entsprechenden Bedingungen zu schaffen.
Die Natur hat ein Recht auf Erholung. Neben touristisch stark frequentierten Gebieten gilt es, Ruhezonen zu schaffen, außerdem kommt der Lenkung von Verkehrsströmen eine große Bedeutung zu. Aber öffentliche Verkehrsmittel sind kein Allheilmittel - es werden weiterhin viele Autos in Richtung Bastei fahren. Auch dies gilt es zu bedenken, wenn in de, Region die Territorialplanung und Raumordnungsplanung erfolgt.
Ich hoffe, dass auch meine Enkel und Urenkel noch von der Basteiaussicht über die Elbe blicken und eine bizarre, einmalige Landschaft bewundern. Wir können in Gemeinsamkeit viel dazu beitragen.
Die Böhmische Schweiz ist für viele ein beliebtes Tourenziel, und dies sicher nicht nur wegen des böhmischen "Staropramen". Noch müssen die Fußwanderer von Schmilka einen etwa 20 minütigen Straßenmarsch über die Grenze nach Hrensko unternehmen. Die Bahnstation Schöna liegt allerdings direkt gegenüber von Hrensko. Ein neuer Grenzübergang nur für Fußgänger und Radfahrer mittels einer Fähre, welche schon 1945 bestand, wäre eine Lösung, die die Attraktivität der Eisenbahn gegenüber dem Auto hei Fahrten ins Böhmische gewaltig erhöhen würde. Der bauliche Aufwand für Zugangswege u.ä. ist gering, die Rentabilität der Fähre ist sicher. Gleichzeitig wäre diese wiederhergestellte Fährverbindung auch ein entscheidender Faktor für die Schaffung einer touristischen Infrastruktur würden Aufschwung des Fremdenverkehrs im Gebiet Reinhardtsdorf - Schöna.
Wir werden deshalb die Bemühungen der Gemeinde Reinhardtsdorf und des Bürgermeisters, Herrn Suddars, zur Schaffung dieses Grenzüberganges mit allen Kräften unterstützen.
Wenn die Arbeiten in diesem Sommer zügig beginnen können, ist es vielleicht schon in Kürze möglich, vom Bahnhof Schöna direkt nach Hrensko überzusetzen.